Trotz Niederlage – Klassenerhalt für „Schwarzen Springer“
Oldenburger Landesligamannschaft ermöglicht Verbleib in der Verbandsliga
Bad Zwischenahn
Oldenburger Landesligamannschaft ermöglicht Verbleib in der Verbandsliga
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In der Annahme, dass als Tabellenvorletzter eine hohe Abstiegswahrscheinlichkeit in die Bezirksliga besteht, reisten die Zwischenahner Schachfreunde zum punktgleichen Konkurrenten Oesede (Georgsmarienhütte). Darüber hinaus befanden sich als Ausgangsposition mit Emden und SV Osnabrück zwei weitere Teams mit Punktgleichheit in ähnlich misslicher Situation. Der Tabellenletzte, Varel, konnte an dieser Situation nichts mehr ändern und stand schon als Absteiger fest. Wie viele weitere Absteiger hinzukommen sollten, würde sich durch die nächst höhere Landesliga Nord entscheiden. Hier war die zweite Mannschaft von Union Oldenburg massiv abstiegsgefährdet. Bei einem Abstieg wäre sicher, dass zwei Mannschaften die Verbandsliga West verlassen müssten.
Somit war das Wettkampfziel klar und die Mannschaft so stark wie möglich besetzt. Alle Zeichen standen auf Pflichtsieg, mindestens aber unentschieden. Ein Klassenerhalt war ja aus eigener Kraft noch durchaus möglich, zumal die Gegner, ebenso wie die Zwischenahner, in der Regel Schwierigkeiten hatten, ihre Mannschaft optimal zu besetzen.
Bei der Mannschaftsaufstellung wurde dann auch schnell deutlich, dass es die Springer ganz gut getroffen hatte. Die drei stärksten Spieler waren zwar anwesend, das Mittelfeld allerdings etwas ausgedünnt, so dass an den Brettern 4 bis 7 ganz gute Chancen für die Zwischenahner Schachfreunde bestehen sollten.
Doch wie an den 4 Wettkämpfen zuvor, sollte es anders kommen. Doch zunächst sah alles gut aus für das junge Schachteam. Kilian Pallapies konnte eine prekäre Eröffnungssituation überstehen und stand sehr gut, da der nominell übermächtige, nachgemeldete Gegner sich erst in Ruhe entwickeln wollte, um seinen Gegner dann langsam gemütlich platt zu schieben…Tom Peters erfreute sich einer sehr gut bekannten Sizilianischposition und Thomas Künzler erreichte eine seiner Lieblingseröffnungsstellungen. Bei Björn Neumann, Bruno Freesemann und Klaas Ansmann sah nach der Eröffnungsphase alles sehr ordentlich aus. Lediglich bei Carsten zur Brügge machte die Position einen seltsamen und gekünstelten Eindruck. Bei Martin Wichelmann, der zwar auch eine seiner Lieblingssysteme erwischte, war der Fortgang der Partie aufgrund eines nur noch teilweise bekannten theoretischen Abspiels völlig offen und unklar.
Der vierzehnjährige Topscorer der Mannschaft, Tom Peters, ihm gelang in der gesamten Liga mit 6 aus 8 Punkten und 75% der 6. Platz in der Scorerliste aller Spieler, brachte seinen Gegner dann auch relativ zügig und ungefährdet zur Strecke. Bruno Freesemann, der neben Thomas Künzler als einziger Spieler der Mannschaft außer den Ersatzspielern Dennis Weber und Björn-Ole Kerski noch über 50% holen konnte, einigte sich mit seinem Gegner auf ein zwischenzeitlich recht glückliches Remis. Mit etwas Angst vor dem Sieg gegen einen „dicken DWZ-Brocken“ verpasste Kilian Pallapies leider einen Figurengewinn und musste schlussendlich ein eher unglückliches aber dennoch erfolgreiches Remis akzeptieren. Hier hielten sich also die vorher gesetzten Erwartungen die Waage. Der Einbruch sollte für die Springer erst jetzt so langsam folgen. Björn Neumann konnte in äußerst verwickeltem Figurenspiel die scharfen Angriffszüge des Gegners bis zur Zeitkontrolle solide abblocken. Mit dem 41. Zug und gleichzeitigem Remisangebot übersah er allerdings eine einige Züge zuvor schon bemerkte Drohung des Gegners, musste eine Figur geben und verlor nach zähem Kampf schließlich. An Brett 3 zögerte Klaas Ansmann zu lange mit der Übernahme der Initiative und der Besetzung des Zentrums und geriet seinerseits immer stärker unter Druck, um dann schlussendlich die Waffen zu strecken und aufzugeben.
Die Gegnerin von Thomas Künzler verteidigte sich nach einem Bauernverlust mit Übergang in ein Damen/ Springer-Endspiel noch sehr zäh, geriet aber zusehends in Zugzwang und musste am Ende ihren Springer und die Partie geben.
Carsten zur Brügge wurde von den Figuren des Gegners am ersten Brett förmlich durcheinander gewirbelt und konnte sich zwischenzeitlich nur noch mit Qualitätsangeboten und gewitzten Manövern über Wasser halten, um dann am Ende aber doch zu verlieren. Nun war das eingangs gesteckte Ziel eines Sieges schon nicht mehr zu erreichen, da die Gegner schon 4 Mannschaftspunkte erzielen konnten. Lediglich ein Sieg des Mannschaftsleiters konnte die Zwischenahner noch zu einem Mannschaftsremis führen. Aus der unklaren Mittelspielsituation heraus war der Gegner auch so nett und ermöglichte Martin Wichelmann eine dauerhaft vorteilhafte Position mit guter Druckstellung. Leider verstand es der Gegner ebenso gut, diese zu verteidigen und Martin am Eindringen zu hindern. Somit war für Martin eine Gewinnstellung trotz zäher Versuche niemals zu erreichen, und beide Spieler einigten sich nach ca. 6 Stunden Spielzeit auf ein Unentschieden. Damit war der vorletzte Tabellenplatz nach 5 Niederlagen in Folge nun leider zementiert.
Bei der Heimreise war man nun gespannt auf das Wettkampfergebnis der Oldenburger. Hier hofften die Schachfreunde natürlich auf Schützenhilfe, die sich gegen 20 Uhr im Internet auch tatsächlich bestätigen sollte. Mit ganz viel Dusel in der Verbandsliga geblieben, hoffen die Zwischenahner für die kommende Saison nun auf Verstärkungsmöglichkeiten der Mannschaftsaufstellung, um es nicht wieder so weit kommen lassen zu müssen.
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