Dienstag, 21. Februar 2017, 20:01 Uhr
Schach / Mannschaftswettkämpfe / Denksport

Und am Ende reichte es doch nicht...

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SG Ammerland 1 verliert gegen Wildeshausen 3,5:4,5

Bad Zwischenahn / Rastede / Oldenburg In Bestbesetzung hatten die Zwischenahner Schachfreunde sich für das Spiel gegen Wildeshausen viel vorgenommen. Hier ging es auch gleich um das hopp oder topp für die Aufstiegsambitionen, zumal man beim letzten Wettkampf fahrlässig einen Mannschaftspunkt liegengelassen hatte.

Leider waren die ersten 2 Stunden nicht die der Schachfreunde aus dem Ammerland, denn die Gegner hatten einige Fallen gestellt, in die die schwarzen Springer mit Anlauf hineinsprangen.

Am 2. Brett hatte Martin da Costa eine Möglichkeit gesehen, dem Gegner die Rochade mit einem Schachgebot zu verderben. Leider geriet er danach in einen so vernichtenden Angriff, dass dem nichts mehr entgegenzusetzen war. Ebenso erging es Henning Reins am 7. Brett. Dieser freute sich zunächst über ein lebhaftes Figurenspiel im Angriff, vernachlässigte dabei aber die Mobilmachung seiner Figuren und konnte nach dem Abtausch seiner Angriffsfiguren kaum noch sinnvolle Züge machen. Der Gegner brachte ihn dann leider auch schnell zur Strecke.

Am 8. Brett lud Julian Hans den Gegner zu einem übermächtigen Angriff auf seine Königsstellung ein, der ihn auch 2 Bauern und die Zuversicht auf ein Ergebnis am Rande eines Unentschiedens kostete. Aber noch war der Schachfreund aus Wildeshausen nicht konsequent genug. Vielleicht ergaben sich hier noch Chancen.

An den übrigen Brettern war die Lage recht unübersichtlich mit verteilten Chancen. Sebastian Beer hatte es an Brett 1 mit einem nominell deutlich stärkeren Gegner zu tun und ähnlich erging es auch Carsten zur Brügge. Beide Positionen waren aber noch im Gleichgewicht. Uwe Ritter wurde von seiner Gegnerin am 4. Brett stark in die Defensive gedrängt und dem Betrachter machte es nicht wirklich Spaß, sich in seine Stellung hineinzuversetzen.

Am 5. Brett kämpfte Thomas Künzler in sehr scharfer Position gegen einen Drachen und es schien, dass auf beiden Seiten ein Fehler den sofortigen Verlust bedeuten mochte. Am 6. Brett war die Position für Dennis Weber auch nicht gerade wünschenswert aber bisher war nicht klar, wie der Gegner seine Stellung verstärken sollte. Nach einigen Figurenabtäuschen und lediglich im Springer-Turm-Endspiel mit einigen Bauern befindlich, einigte man sich hier schnell auf Remis. Vermutlich zum Vorteil der Wildeshausener, die ja ohnehin schon weit aussichtsreicher standen. Auch an Brett 1 wurde in recht unklarer Stellung Remis vereinbart, so dass von den übrigen Schachfreunden beim Stand von 1:3 noch einiges kommen musste.

Carsten war in der Lage, seinen Gegner noch deutlich unter Druck zu setzen aber konnte auch mit Mehrbauern in einem ungleichfarbigen Läuferendspiel keinen Blumentopf mehr gewinnen.

Thomas übersah leider eine sehr vorteilhafte Fortsetzung im Mittelspiel, die vermutlich zum Gewinn hätte reichen müssen und wählte eine Variante, die leider zwingend in ein Turmendspiel mit gleicher Bauernanzahl und Remis mündete.

Somit war schon mal klar, dass es allerhöchstens noch ein Mannschaftsunentschieden werden konnte aber waren da nicht eigentlich nur noch zwei fast aussichtslose Partien offen?

Uwe gelang es, sich aus der Umklammerung seiner Gegnerin zu befreien und ihre Zeitnotphase zu einem Bauerngewinn zu nutzen. Leider waren beide schon im Läufer-Springer-Endspiel angekommen und jegliche Gewinnversuche nutzten nichts, um das Remis am Ende zu verhindern.

Julian, zuletzt mit schlechter Stellung und zwei Minusbauern in Erinnerung behalten, hatte es irgendwie geschafft, einen Gegenangriff zu starten und daraus sogar mit einem Mehrbauern hervorzugehen. Im Turmendspiel hätte er auch noch einen zweiten dazugewinnen können, übersah jedoch eine Rettungsaktion. Somit gab es ein klassisches Turmendspiel mit einem Mehrbauern auf Seiten der Ammerländer. Beide hatten noch genügend Zeit, also, tot Remis. Aber irgendwie schaffte es Julian, seinen Gegner schwindelig zu spielen und den gegnerischen König abzudrängen, um seinen Mehrbauern umzuwandeln. So mussten sich die schwarzen Springer mit einem knappen Verlust zufrieden geben und können die Aufstiegsambitionen nahezu begraben. Aber wer weiß, heute wurde wieder deutlich, dass im Schach nahezu alles möglich ist.

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