Kleinster Mittelblocker ganz groß: VSG holt erste Punkte
Ausgerechnet gegen den Titelkandidaten SVG Lüneburg haben die Zweitliga-Volleyballer der VSG Ammerland ihren ersten Saisonsieg (3:1) gefeiert.
Bad Zwischenahn
Ausgerechnet gegen einen der Titelkandidaten haben die Zweitliga-Volleyballer der VSG Ammerland ihre schwarze Serie von fünf verlorenen Spielen seit Saisonbeginn beendet. Am Samstagabend besiegten sie in Bad Zwischenahn völlig verdient die SVG Lüneburg mit 3:1 (25:21, 25:23, 23:25, 25:20).
Hallensprecher Timo Carstens hatte es geahnt: „Heute geht was!“ Und auch den Spielern waren die Entschlossenheit, endlich den ersten Sieg einzufahren, und der Glaube an sich selbst so deutlich anzusehen wie vielleicht noch nie in dieser Saison. Hochemotional und dabei trotzdem konzentriert rissen sie von Anfang an ihre Zuschauer mit, die die Mannschaft vom ersten bis zum letzten Punkt lautstark unterstützten.
Das erste deutliche Zeichen dafür, wer heute unbedingt die Punkte wollte, setzte Ammerlands Jörn Wolf mit einem Blockpunkt gegen den gegnerischen Mittelangreifer Patrick Kruse zum 3:1 im ersten Satz. Davon sollten ihm an diesem Abend noch viele gelingen, und auch im Angriff war Wolf– der kleinste Mittelblocker der Liga – bei einer starken Mannschaftsleistung der Ammerländer der überragende Mann.
Die Gastgeber leisteten sich nur ganz wenige Fehler und standen in der Annahme mit Libero Lars Achtermann sehr stabil. So konnte der bestens aufgelegte Zuspieler Moritz Döpke mit den starken Außenangreifern Dirk Achtermann und Andre Schneider, mit Tobias Knieper auf der Diagonalposition sowie Jörn Wolf und Jonathan Stemmann (ab Ende des dritten Satzes Holger Brosche) auf der Mitte ein variables Angriffsspiel aufziehen. Olaf Kreike nutzte seine Kurzeinsätze (für Tobias Knieper) unter anderem dazu, mit einem Aufschlagass den zweiten Satz unter Dach und Fach zu bringen.
Im dritten Durchgang setzte Lüneburgs Trainerin Sylvia Roll dann doch noch den bis dahin wegen einer Muskelzerrung geschonten Außenangreifer Mischa Urbatzka ein. Dass der Satz für die Ammerländer verloren ging, lag jedoch weniger an ihm und mehr an der Tatsache, dass die VSG im Aufschlag ein wenig nachließ und die Gäste in dieser Phase gut durch die Mitte punkteten. Im bis in die Endphase umkämpften vierten Durchgang zeigten die Ammerländer nach zwischenzeitlichem Rückstand aber wieder die nötige Entschlossenheit (25:20) und bejubelten zusammen mit ihren Fans ausgiebig den ersten Saisonsieg.
„Ich freue mich sehr darüber, dass sich die Mannschaft für die harte Trainingsarbeit in den letzten zwei Wochen belohnt hat“, sagte VSG-Trainer Torsten Busch nach dem Spiel. „Wir haben so gut trainiert wie lange nicht mehr, und wir wussten, dass wir das irgendwann aufs Spielfeld bringen werden. Dass es nun ausgerechnet gegen ein Team von oben geklappt hat – auch wenn Lüneburg nicht ganz in Bestbesetzung angetreten ist – ist natürlich umso schöner.“ Auf das Fehlen ihrer beiden besten Diagonalangreifer mochte auch die 250-fache Nationalspielerin Sylvia Roll die Niederlage nicht schieben, und unterschätzt habe man die Gastgeber ebenfalls nicht: „Wir wissen, dass in dieser Liga immer alles passieren kann, und Ammerland hat heute klasse gespielt“, sagte sie.
Gegen ein Team „von oben“ treten die Ammerländer auch am kommenden Samstag an. Dann sind sie beim TSV Giesen/Hildesheim (Platz 7, 6:6 Punkte) zu Gast.
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