Dienstag, 03. April 2012, 21:28 Uhr
Volleyball / Bundesliga / VSG Ammerland

VSG Ammerland im siebten Volleyballhimmel

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3:1-Heimsieg gegen VT Kiel sichert Klassenerhalt in der 2. Bundesliga

Bad Zwischenahn Es ist ein Volleyball-Märchen mit vorgezogenem Happy End, und kein Hollywood-Regisseur hätte es schöner in Szene setzen können: Vor der Rekordkulisse von 530 Zuschauern im Kurort Bad Zwischenahn besiegten die Volleyballer der VSG Ammerland am Sonntag den Abstiegskonkurrenten Volleyball Team Kiel mit 3:1 (25:21, 23:25, 34:32, 26:24). Damit brachte der Aufsteiger bereits zwei Spieltage vor dem Saisonende den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga unter Dach und Fach.
 

Die beiden Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe, und das hieß zunächst vor allem eins: Beide waren nervös und leisteten sich viele einfache Fehler. So bekamen die Ammerländer Anhänger und die mitgereisten Fans aus Kiel zwar kein hochklassiges, aber ein unglaublich spannendes Spiel zu sehen. Nach dem 1:1 nach Sätzen entwickelte sich vor allem der dritte Durchgang zu einer wahren Nervenschlacht, und letztendlich waren es die Ammerländer, die ihre Nerven etwas besser im Griff hatten und nach Abwehr mehrerer Satzbälle mit 34:32 die Oberhand behielten.

 

Eigentlich ein psychologischer Vorteil, sollte man meinen, doch die Konzentration der Gastgeber litt unter dem gerade geschafften Kraftakt offenbar erheblich. Und die Kieler gaben sich trotz des Rückschlags noch längst nicht geschlagen.  Sie gingen gleich in Führung und bauten diese bis zur zweiten technischen Auszeit auf 16:8 aus. Der Tiebreak lag schon in der Luft. Doch mit dem an diesem Tag überragenden Benjamin Büttelmann im Aufschlag verkürzten die VSG-Männer auf 11:16, und dann hieß es: „Alles oder nichts“. Mutig, entschlossen, bissig und vor allem als geschlossene, füreinander kämpfende Mannschaft spielten die Ammerländer weiter und holten - auch mit dem nötigen Quäntchen Glück - Punkt für Punkt auf. Bestes Beispiel dafür war Mittelblocker Holger Brosche, der in seiner ersten Saison bei der VSG noch nicht so viele Einsätze bekommen hatte, nun aber von Beginn an spielte und mit einer tollen Leistung überzeugte.

 

Beim 18:18 war der Ausgleich geschafft, doch die Gäste hielten weiter dagegen und hatten beim 22:24 zwei Satzbälle. Also doch Tiebreak? VSG-Mittelangreifer Marco Meyer hatte etwas dagegen und platzierte den Ball sauber im Kieler Feld - 23:24. Wieder kam Benjamin Büttelmann zum Aufschlag, und wieder gab er Volldampf. Der anschließende Angriff der Kieler landete im Aus (24:24), und Tobias Knieper sorgte mit einem direkten Punkt nach einer verunglückten Annahme der Kieler für den Matchball (25:24). „Aufstehen, aufstehen!“, forderte Hallensprecher Timo Carstens lautstark. Und tatsächlich: Das Zwischenahner Publikum erhob sich von den Plätzen - absolute Gänsehautstimmung. Büttelmann wuchtete seinen dritten Aufschlag in Folge über das Netz, und die Kieler konnten sich im Angriff nicht durchsetzen. Zwar wehrten sie auch den Angriffsversuch der Ammerländer noch ab, aber nur so, dass VSG-Kapitän Dirk Achtermann den Ball direkt zum letzten und entscheidenden Punkt versenken konnte.

 

Danach gab es kein Halten mehr. Die Ammerländer Spieler brüllten, sangen, hüpften, tanzten, warfen sich ihrem Publikum zu Füßen und verabreichten ihrem Trainer eine ordentliche Bierdusche. Schließlich war hier eine echte Sensation gelungen. Kiels Trainer Thomas Kröger erwies sich als fairer Verlierer und gratulierte den Ammerländern zum verdienten Sieg und zum verdienten Klassenerhalt.

 

VSG-Trainer Torsten Busch war die Erleichterung deutlich ins Gesicht geschrieben. „Wir waren für alle anderen in der Liga der Absteiger Nummer eins - und nun haben wir es doch geschafft“, meinte er und schob, ans Publikum gerichtet, noch hinterher: „Das ist eine Sensation, für die es viele Gründe gibt, aber ein ganz wichtiger wart ihr. Ihr wart sensationell!“

 

„Triumphal“, „einfach nur schön“, „das Nonplusultra“: Die Spieler fanden beim anschließenden gemeinsamen Essen viele passende Worte für das, was sie gerade geschafft hatten. „Der Druck ist weg, eigentlich könnten wir die Saison jetzt zu Ende genießen“, meinte Libero Lars Achtermann, fügte aber gleich hinzu: „Aber ein Heimsieg gegen Schöneiche am letzten Spieltag - das wäre schon schön.“

 

Erst einmal haben die Ammerländer jetzt jedoch ein spielfreies Wochenende, dann treten sie am 14. April bei den A!B!C Titans Bergisches Land an. Am Samstag, 28. April, gibt es dann den Saisonabschluss vor heimischem Publikum in Westerstede gegen die TSGL Schöneiche.

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