Schilfgürtel am Meer geht zurück.
Was ist die Ursache für den Rückgang des Schilfgürtels am Zwischenahner Meer. Das fragen sich Umweltverbände und bezeichnen das Bauvorhaben in Rostrup als eine weitere Sünde.
Bad Zwischenahn
Gesprächsstoff bei der Diskussionsrunde in Rostrup, es ging um die Folgenutzung des ehemaligen Bundeswehr – Geländes, bot unter anderem auch der Rückgang des Schilfgürtels am Ufer des Zwischenahner Meeres. Moniert wurde von Zuhörern in diesem Zusammenhang die anzunehmende Bebauung gerade an der besagten Stelle in Rostrup.
Dazu sollte doch klargestellt werden, dass in Rostrup gebaut werden soll, sonst nirgendwo. Der Schilfgürtel besteht aber fast im gesamten Uferbereich, also auch in Aue, in Zwischenahn, und auch in Dreibergen. Der Rückgang an Schilfbewuchs kann in der gesamten Uferzone beobachtet werden, hat also somit nichts mit der geplanten Bebauung zu tun, wie uns die Umweltschützer gerne weismachen wollen.
Meine Kindheit und Jugendzeit spielte sich fast tagtäglich am Zwischenahner Meer ab, ich kenne somit den damaligen und auch den jetzigen Zustand des Schilfgürtels. Wen wundert es, dass sich dieser Zustand in den letzten Jahrzehnten so drastisch geändert hat? Mich nicht, und das aus einem ganz einfachen Grunde.
Seit Urzeiten liefen durch Gräben und kleine Grüppen sämtliche Nährstoffe direkt in das Zwischenahner Meer, auch der Nährstoff, der seinen Ursprung in Misthaufen der kleineren und größeren Gehöfte hatte. Dieser Nährstoff unterstützte den Wuchs des Schilfes, oft so stark, dass in früheren Zeiten während der Winterzeit sogar Schilf als Hausbedeckung gewonnen werden konnte.  Das änderte sich Ende der 50iger und Anfang der 60iger Jahre gravierend, als damals die sogenannte Ringleitung rund um das Meer gebaut wurde. Damit fehlte die Grundlage des Schilfwuchses.
Seit dieser Zeit geht nachweislich der Schilfbewuchs zurück, was aber wieder zur Folge hat, dass nun an heißen Perioden die Blaualgen „blühen“. Das gab es früher nicht!
Übrigens, wir Kinder haben jeden Tag in dieser mit Nährstoffen durchsetzten „Brühe“ schwimmen gelernt, gestorben daran ist bis heute niemand!
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