Technik ? Fluch oder Segen
Wenn uns Mitte der 80er Jahre jemand erzählt hätte, dass wir uns heutzutage mit einem Smartphone durch die Gegend navigieren lassen, hätte man sicherlich mit Kopfschütteln reagiert
Bad Zwischenahn
Nun ist das damals unfassbare eingetreten und nicht nur das. Wenn man sich früher nach der Schule und den Hausaufgaben mit Gleichgesinnten traf, um Spiele oder gemeinsame Unternehmungen zu starten, so steigen heutzutage die Schüler mit einem Smartphone am Ohr in den Bus, um unvermittelt Gespräche auszutauschen. Dabei sitzt dann der Freund oder die Freundin, die man telefonisch erreichen will, nicht unbedingt zu Hause oder sonst wo, nein, nein, der oder die kann sich auch schon mal im selben Fahrzeug befinden. Handygespräche zum Mithören gibt es so auch auf jeder Zugfahrt, in jedem Lokal, Geschäft und ganz besonders in Cafés. Oft wird lautstark am Handy gestritten, diskutiert oder gar ein für Zuhörer interessantes Liebesleben ausgetauscht, so dass es schon mal die Peinlichkeit übersteigt.
Nicht aber unbedingt sind es immer die Schüler oder Jugendlichen, die ein solch ?Manager?-haftes Verhalten an den Tag legen. Ganz oft hört man auch Frauen, die als Topp - Managerinnen eines Zwei-Personen-Haushaltes mit den Tücken des Alltags kämpfen oder Männer, die schon mal eine halbe Stunde mit dem Handy am Ohr durch die Gegend laufen oder fahren. Es müssen wirklich wichtige Dinge sein, die uns beschäftigen, denn trotz Verbot wird fleißig auch im fließenden Verkehr telefoniert. Unfassbar ist für mich das Verhalten mancher Bus,- Lkw, oder Taxifahrer, die so leicht zu erwischen wären und selbst ein Fahrer eines Rettungsfahrzeugs scheute sich nicht, während der Fahrt zum Handy zu greifen!!  Jeder von uns wird schon wenigstens ein Mal jemand mit dem Handy am Ohr in einem fahrenden Fahrzeug gesehen haben. Auf einer Radtour durch den Ort sehe ich Minimum 3 ? 4 ?Täter?. Macht das den Reiz aus, von der Polizei erwischt zu werden?
Die obere ?Grenze? an Peinlichkeit aber erlebt man auch schon mal auf einer Beerdigung. Just in dem Augenblick, wenn der Geistliche vor der Trauergesellschaft steht und tröstende Worte spricht, klingelt doch irgendwo in der Trauergemeinde ein Handy. Das ist dann der Augenblick, in dem ich diese Erfindung verfluche. Erbost bin ich dann allerdings auch über die Dummheit derjenigen Menschen, die ihr eingeschaltetes Handy bei einer solchen Trauerfeier bei sich tragen! Na ja, vielleicht begreifen wir solche Menschen ganz einfach nicht, schließlich muss man doch als Manager überall und immer erreichbar sein! Oder?
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