Montag, 20. Januar 2014, 17:31 Uhr
Hochspannungsleitung im Wohngebiet

Leitung in Wiesmoor landet in Garten – Feuerball und lauter Knall

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Das Kabel riss in der Nähe eines Strommastes  und ging in einem Privatgarten wie eine Peitsche nieder. Verletzt wurde bei dem Unfall glücklicherweise niemand.

Bad Zwischenahn Großes Glück nach Stromkabel-Unfall
In Wiesmoor fiel eine Hochspannungsleitung in einen Vorgarten und es entstanden fünf Meter hohe Blitze.

Dieser Vorfall hätte auch anders ausgehen können: Die Familie eines Wohnhauses hatte großes Glück. Es ist schon sehr gefährlich, wenn man in der Nähe eines herabfallenden Kabels steht oder von ihm getroffen wird. In Wiesmoor war ein Starkstromkabel einer Hochspannungsleitung gerissen und in den Vorgarten eines Wohnhauses gefallen. Dort hatte noch einen Tag zuvor der kleine Sohn in dem Sandkasten gesessen. Als das Kabel abriss, hielt sich glücklicherweise niemand dort auf. Diese  Situation war zweifellos lebensgefährlich.

Eine Freileitung (auch Ãœberlandleitung) ist eine elektrische Leitung, deren Leiter im Gegensatz zum Kabel nur durch die dazwischen liegende Luft voneinander isoliert sind.

Die meisten Hochspannungsleitungen sind Freileitungen mit an hohen Masten aufgehängten Leitern.

Bei der baulichen Nutzung des Areals unter Freileitungen ist daran zu denken, dass im Winter Eisansatz an den Masten und Leiterseilen stattfinden kann und dass herabfallende Eisbrocken unter Umständen Gebäudeschäden verursachen können.

Die maximale Dauertemperatur der Leiterseile infolge der Strombelastung beträgt je nach Seiltyp 70 °C bis 80 °C. Im Kurzschlussfall darf kurzzeitig die maximale Temperatur des Leiterseils auf 160 °C bis 170 °C steigen – höhere Temperaturen würden bei den auf Zug beanspruchten Seilen zu einer Materialentfestigung führen. Bei Dauerbetrieb wird bei 30 °C Umgebungstemperatur, im Sommer die maximal zulässige Dauerbetriebstemperatur der Leiterseile erreicht, im Winter ist dieser Wert höher. Zum Enteisen von Freileitungen im Winter können sogenannte Abtauschaltungen eingesetzt werden.

Falls ein abgerissenes Leiterseil einer Hochspannungsleitung am Boden liegt, sollte man sich ihm nicht nähern, bzw. sich aus der Nähe nur mit Trippelschritten entfernen.

Es gibt aber auch Hochspannungs-Erdkabel, die im Boden verlegt werden. Erdkabel haben gegenüber Freileitungen einige Vorteile:


Das Landschaftsbild wird kaum gestört.
Gefahren z. B. für tief fliegende Flugzeuge oder Helikopter werden vermieden.
Die Anfälligkeit auf Schäden durch Blitzeinschläge, Hagel und Sturm wird weitestgehend vermieden. Die Ausfallhäufigkeit wird hierdurch stark reduziert. Allerdings führen beispielsweise Baggerarbeiten doch gelegentlich zu Ausfällen, die dann wesentlich länger dauern aufwendiger zu reparieren sind als bei Freileitungen.
Die Energieverluste sind geringer, da weniger Wärme abgeführt werden kann und deswegen ein größerer Leitungsquerschnitt verwendet wird.
Andererseits sind Erdkabel in der Regel um ein Mehrfaches teurer als Freileitungen, was ihren Einsatz meist auf besonders sensible Gebiete beschränkt. Übrigens ist auch die Verlegung von Erdkabeln nicht völlig ohne Beeinträchtigungen der Landschaft möglich; insbesondere gibt es verstärkte Eingriffe in den Boden, und zugängliche Muffenbauwerke werden benötigt.

In Bad Zwischenahn führt z.B. eine 110-tausend Volt Hochspannungsleitung von der EWE Netz Bezirksmeisterei am Reihdamm, südlich der Straße An den Wiesen, über Wohnhäuser und über den Baubetriebshof.

Bei extremen Wetterlagen wie z.B. Orkan, Eisbildung, oder sehr hoher Temperatur im Sommer, ist auch hier eine Gefahr für die Bewohner der direkt da drunter befindlichen Wohnhäuser nicht auszuschließen. Wie sieht die Planung der EWE mit der Gemeinde Bad Zwischenahn für mehr Sicherheit der Anwohner aus?

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