Kommunalverband "Entscheidung der EWE Anteilseigner"
Für den Kunden ist eine starke Marke EWE eine Information über die Zuverlässigkeit des Unternehmens und soll Vertrauen schaffen. Das schmilzt aber in den letzten Jahren immer mehr ab.
Bad Zwischenahn Als Gasnetzbetreiber im Nordwesten Niedersachsens, in Brandenburg und Teilen Nord-Vorpommerns hat die EWE Netz, 80 Jahre nach ihrer Gründung, in den letzten Jahren recht häufig negative Schlagzeilen der EWE ENERGIE AG hinnehmen müssen. In den vergangenen Monaten hatte sich der Aufsichtsrat der EWE ENERGIE AG zunächst für eine schnelle Entscheidungsfindung ausgesprochen, wie die EWE auf das Urteil des BGH zu den Klauseln in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Erdgassonderverträge reagiert. Das Gremium empfahl, in den kommenden Wochen eine kundenfreundliche Lösung zu finden. Dieser Lösungsvorschlag sollte dann für alle Normsonderkunden von EWE gelten, unabhängig davon ob sich jemand beschwert hat, widersprochen hat oder nicht. Die EWE-Anteilseigner haben jedoch später beschlossen, die Vermittlungslösung von Dr. Hennig Scherf für rund 620.000 Erdgaskunden umzusetzen. Damit erhalten diese Kunden eine einmalige Sonderzahlung von EWE, die ihnen mit der nächsten Jahresabrechnung gutgeschrieben wird. Wer mit diesem "Abschlag" von über 50% nicht einverstanden ist, muss sein Recht vor Gericht einklagen. In mehreren Verfahren hatten Amtsgerichte kürzlich auf Vollauszahlung der umstrittenen Beträge entschieden. Ein Vorstoß des Landkreises Leer, den Vorstand zur Rückzahlung des vollen Betrages aus Gaspreiserhöhungen ab 2007 aufzufordern, fand in der Verbandsversammlung der EWE-Eigentümer am 3.Dezember 2011 keine Mehrheit. Die Firmen-Marke EWE Wie lange wollen die EWE-Anteilseigner, also überwiegend der Kommunalverband, eigentlich noch untätig zusehen wie hier systematisch die Marke EWE kaputt gemacht wird? Für den Kunden ist eine starke Marke eine verdichtete Information, die Zusatzinformationen (z.B. über die Zuverlässigkeit) liefert und damit das wahrgenommene Kaufrisiko verringert, sie ist eine Orientierungshilfe innerhalb der vielen Angebote und schafft Vertrauen. Sie stellt einen emotionalen Anker dar, d.h. bestimmte Gefühle und Images werden vermittelt und trägt zur Abgrenzung und Vermittlung eigener Wertvorstellungen bei. Die Marke stellt eine Kapitalanlage dar. Der Anteil des Markenwerts am gesamten Unternehmenswert liegt inzwischen bei durchschnittlich 67 Prozent, bei den klassischen Markenartikel-Herstellern sind es sogar bis zu 90 Prozent. Seit Fusionen und Merger die Weltwirtschaft bestimmen, rückt die Frage nach dem Wert der Marke des Übernahmekandidaten in den Fokus.
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