Wohin steuert unser Rentensystem?
Trotz steigender Statistiken in Sachen boomender Arbeitsmarkt nimmt die Zahl der Hartz 4- Empfänger stetig zu. Was läuft also falsch in der Arbeitsmarkt - Politik? Hat die Politik den Schwarzen Peter?
Bad Zwischenahn Täglich konnte man in den vergangenen Wochen der NWZ Kurzportraits von Ammerländer Abiturienten entnehmen. Kurzportraits, die mir persönlich ein wenig Kopfzerbrechen bereiten. Den Abiturienten wurde dabei die Frage gestellt, was sie nun nach dem bestandenen Abi beruflich machen wollten. Oft war in den Aussagen dieser jungen Menschen zu lesen, dass manche - und das waren nicht wenige - erst einmal ein Jahr "Pause" machen wollten, um sich zu finden. Naja, auch ich habe in meinen jungen Jahren ganz gerne Verstecken gespielt, aber selber gefunden habe ich mich nie. Ist vielleicht etwas anders mit dieser Aussage gemeint? Spaß beiseite, aber ich habe mir bei diesen Aussagen Gedanken gemacht, wie unser heutiges Rentensystem in der Zukunft noch funktionieren soll? Die Abiturienten sind fast immer im Alter von 19 - 20 Jahren. Dann ein Jahr Selbstfindungsjahr, macht 21. Dann kommt das Studium, sechs, acht oder auch 12 Semester, also nochmals 6 Jahre, macht dann 27 Jahre. Eventuell stellt man dann fest, dass das Studieren eine Menge Spaß macht, und man entschließt sich, noch ein zweites Studium dranzuhängen. Nochmals 6 Jahre, macht insgesamt 35 Jahre! Dann als "ewiger Student" einen Job zu finden, dürfte aber gar nicht so einfach sein. Wenn ich zurückdenke, so hatte ich mit 35 schon 21 Berufsjahre hinter mich gelassen, war verheiratet und hatte 3 fast erwachsene Kinder! Fehlen also dann der Rentenkasse so schon 21 Jahre Beitragszahlung! Bei einem normalen Studenten sind es immerhin noch glatte 6 Beitragsjahre. 6 Studienjahre sind aber bei der Rentenberechnung von vornherein einbezogen und eingerechnet. Was aber wird aus der immer noch steigenden Zahl von Langzeit - Studenten? Die Beiträge fehlen irgendwo und hinterlassen ein riesiges Loch. "Spinnt" man dann dieses Thema etwas weiter, so trifft man oft genug auf Akademiker oder andere Studierte, die mit 40 Jahren Hartz 4 - Empfänger sind! Das ist jederzeit zu überprüfen in deversen Statistiken, in Sozialämtern oder beim Arbeitsamt. Studenten mit Abschluss bevölkern heutzutage genau wie jede andere Berufsgruppe auch die Flure der verschiedenen Ämter. Ich mache mir allerdings noch mehr Gedanken bei der Aussage genau dieser Ämter, dass wir eine extrem niedrige Arbeitslosen - Quote haben!?! Sind die Arbeitslosen, die Hartz 4 - Empfänger und Sozialhilfeempfänger etwa raus aus dieser wunderschönen geschönten Statistik? Man könnte vermuten, dass unser Rentensystem in spätestens 20 Jahren der Prüfung nicht mehr standhalten wird und zusammenbricht. Wehe demjenigen, der dann keine zusätzliche Absicherung im Rentensystem hat!! Arbeitsminister Norbert Blüm prahlte noch mit der "absolut sicheren" Rente, sein Nachfolger Walter Riester führte dann sogleich die private Rentenversorgung, die Riester - Rente, ein. Soviel zum bereits einstürzendem Kartenhaus! Eine interessante Aussage dazu liefert und beschreibt auch Dr. phil. Bruno Bandulet in seinem Dossier "Wohin treibt Deutschland? Ein Blick in die Zukunft", ein Vortrag, den er im Jahre 2003 vor einer Wirtschaftsdelegation hielt. Fazit: es gibt noch Menschen mit Weitblick!
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